Für Freunde des gepflegten Schauders: mehr als inszenierten Grusel verspricht die Übernachtung im düsteren Kinderzimmer eines exzentrischen englischen Herrenhauses
Empfindsame
Gemüter sollten das Anwesen in der Grafschaft Essex nordöstlich von
London besser meiden. Wer dagegen Neugier mitbringt und offen ist für
magische Orte, den erwartet ein multisensorisches
Übernachtungsabenteuer in elf Räumen. Das besondere Gästehaus
beherbergt bis zu 6 Personen in drei Schlafzimmern.
Von außen eher
unscheinbar, wird sein einzigartiger Charakter beim Betreten des
Gebäudes im Inneren schnell deutlich. Über 1800 originale
Ausstattungsstücke aus zwei Jahrtausenden und 27 Ländern fügen
sich zu einem faszinierenden Universum, dessen Eigenleben durch
dezente Gerüche und rätselhafte Geräusche spürbar wird.
Alles ist
durchdacht und inszeniert, so auch der Spuk im düsteren
Hauptschlafzimmer, das sein entsetzliches Geheimnis im Kerzenschein
offenbart. Trotz der fast musealen Atmosphäre ist das Haus mit allen
modernen Annehmlichkeiten versehen, die man von einer vollständig
ausgestatteten Unterkunft erwarten kann.
Hier übernachtet man in einem ehemaligen Wohnhaus im englischen Essex, das
vom Besitzer in einen fantastischen Miniaturpalast umgewandelt wurde.
Jeder der elf Räume und zwei Gärten ist einem imaginären Ort
gewidmet. Das kontrastreiche Spektrum reicht quer durch die Welt; vom
Wohnzimmer im walisischen Wachturm (12. Jahrhundert) oder der
Voodoo-Küche aus dem New Orleans der 50er Jahre über das
viktorianische Esszimmer bis hin zum kambodschanischen
Baumhaus-Heiligtum zur Beschwichtigung der Naturgeister.
Obwohl
nicht einmal hundert Jahre alt, ist das Gebäude dank der über 1800
in seinen Mauern untergebrachten Antiquitäten und Original-Artefakte
vom Odem der Geschichte durchdrungen. Vergleichbar mit einem
lebendigen, interaktiven Kunstwerk lässt sich diese Wunderwelt nicht
einfach nur besuchen - sie muss mit allen Sinnen erlebt werden. Dabei
markiert jeder neue Raum einen Sprung in eine andere Zeit – mit
jeweils eigenen Gerüchen und Geräuschen.
Die
beiden Schlafbereiche im Haus könnten stilistisch nicht
unterschiedlicher ausfallen: der freundliche 'Raum
der Träume'
mit seinem maurisch anmutendem Interieur ist von der spanischen
Alhambra inspiriert, während die zweite Unterkunft unerschrockene
Gäste ins schottische Hochland versetzt, wo sie die Nacht in einer
düsteren Schlafkammer im viktorianisch-neugotischen Stil des 19.
Jahrhunderts verbringen. Das sogenannte 'Verwunschene Schlafgemach'
gilt als unheimlichstes Schlafzimmer Großbritanniens.
Die opulente
Ausstattung mit schwarzer Wand- und Deckenvertäfelung, schweren
Brokatstoffen und aufwändig gedrechseltem Mobiliar verstärkt den
geheimnisvollen Eindruck, zu dem verstörende Dekorationen und
grotesken Holzschnitzereien beitragen. Reiche Texturen und dunkle
Farben prägen auch die textile Wandverkleidung. Elektrisches Licht
ist zwar vorhanden, aber dezent und gut verborgen. Stattdessen
erfolgt die Beleuchtung stilecht durch flackerndes Kerzenlicht.
In
beklemmender Detailtreue entpuppt sich das Zimmer als Schlafkammer
eines schottischen Knaben der Edwardianischen Zeit, samt Büchern,
Spielzeug und Erinnerungsstücken. Denn wie alle andere Räume auch,
hält das 'verwunschene' Zimmer eine erdachte Hintergrundgeschichte
bereit, die der Übernachtung einen besonderen Reiz verleiht: Seathan
Macpherson war erst sieben Jahre alt, als seine Eltern ihn 1911 tot
in seinem Zimmer fanden. Jack, wie sein Rufname lautete, war ein
zurückgezogenes Einzelkind und klagte oft über Lärm in der Nacht.
Nach seinem Tod blieb der Raum zunächst unbenutzt. Als der ruhelose
Geist des verstorbenen Jungen auf dem Korridor spukt, wird ein
Priester beauftragt, das Kinderzimmer zu segnen und zu bewachen.
Später habe das abergläubische Ehepaar den Raum abgeschlossen und
mit verschiedenen heiligen Symbolen versiegelt. Die Eltern schworen,
nie wieder einen Fuß hineinzusetzen. So habe sich das originale
Interieur bis auf den heutigen Tag erhalten.
Wenn sich die
Tür für Gäste zum ersten Mal knarrend öffnet, werden sie nicht
nur von einem leicht muffigen Geruch empfangen, überall im Zimmer
liegt verstreutes Spielzeug – als Hinterlassenschaft des imaginären
toten Jungen! Völlig bizarr, aber wirkungsvoll. Und weil das
Herrenhaus der MacPhersons laut Storyboard zwischen Aberdeen und
Dundee auf einem Kliff über dem Meer liegen soll, ist auch im
inszenierten Schlafzimmer das ferne Rauschen der Wellen vernehmbar.
Unerklärliche Gerüche und Geräusche machen die Illusion
schließlich perfekt. Wer von soviel Authentizität noch
unbeeindruckt bleibt, dem ist nicht mehr zu helfen. Allen anderen
steht eine Nacht mit wohldosiertem Schauder bevor.
Bei
Buchung des 'Verwunschenen Schlafgemachs' steht Gästen für die
Dauer ihres Aufenthalts das gesamte Haus und die zwei Gärten zur
exklusiven Nutzung zur Verfügung. Für bis zu vier zusätzliche
Gäste kann die Blockhaus-Unterkunft und/oder das 'Zimmer der Träume'
hinzugebucht werden. Das gesamte Anwesen beherbergt maximal 6
Personen.
Weitere Informationen und Buchung über die Anbieterseite
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen