Freitag, 27. April 2018

Englands unheimlichstes Schlafzimmer mit garantiertem Spuk bei Kerzenschein

Ein Herrenhaus zum Fürchten wartet westlich von London auf mutige Übernachtungs-Gäste | Geister, Spuk und Schauermärchen stehen in England hoch im Kurs
Scary Nursery
Für Freunde des gepflegten Schauders: mehr als inszenierten Grusel verspricht die Übernachtung im düsteren Kinderzimmer eines exzentrischen englischen Herrenhauses  

Empfindsame Gemüter sollten das Anwesen in der Grafschaft Essex nordöstlich von London besser meiden. Wer dagegen Neugier mitbringt und offen ist für magische Orte, den erwartet ein multisensorisches Übernachtungsabenteuer in elf Räumen. Das besondere Gästehaus beherbergt bis zu 6 Personen in drei Schlafzimmern. 

Von außen eher unscheinbar, wird sein einzigartiger Charakter beim Betreten des Gebäudes im Inneren schnell deutlich. Über 1800 originale Ausstattungsstücke aus zwei Jahrtausenden und 27 Ländern fügen sich zu einem faszinierenden Universum, dessen Eigenleben durch dezente Gerüche und rätselhafte Geräusche spürbar wird. 

Alles ist durchdacht und inszeniert, so auch der Spuk im düsteren Hauptschlafzimmer, das sein entsetzliches Geheimnis im Kerzenschein offenbart. Trotz der fast musealen Atmosphäre ist das Haus mit allen modernen Annehmlichkeiten versehen, die man von einer vollständig ausgestatteten Unterkunft erwarten kann.

Hier übernachtet man in einem ehemaligen Wohnhaus im englischen Essex, das vom Besitzer in einen fantastischen Miniaturpalast umgewandelt wurde. Jeder der elf Räume und zwei Gärten ist einem imaginären Ort gewidmet. Das kontrastreiche Spektrum reicht quer durch die Welt; vom Wohnzimmer im walisischen Wachturm (12. Jahrhundert) oder der Voodoo-Küche aus dem New Orleans der 50er Jahre über das viktorianische Esszimmer bis hin zum kambodschanischen Baumhaus-Heiligtum zur Beschwichtigung der Naturgeister.

Obwohl nicht einmal hundert Jahre alt, ist das Gebäude dank der über 1800 in seinen Mauern untergebrachten Antiquitäten und Original-Artefakte vom Odem der Geschichte durchdrungen. Vergleichbar mit einem lebendigen, interaktiven Kunstwerk lässt sich diese Wunderwelt nicht einfach nur besuchen - sie muss mit allen Sinnen erlebt werden. Dabei markiert jeder neue Raum einen Sprung in eine andere Zeit – mit jeweils eigenen Gerüchen und Geräuschen.

Die beiden Schlafbereiche im Haus könnten stilistisch nicht unterschiedlicher ausfallen: der freundliche 'Raum der Träume' mit seinem maurisch anmutendem Interieur ist von der spanischen Alhambra inspiriert, während die zweite Unterkunft unerschrockene Gäste ins schottische Hochland versetzt, wo sie die Nacht in einer düsteren Schlafkammer im viktorianisch-neugotischen Stil des 19. Jahrhunderts verbringen. Das sogenannte 'Verwunschene Schlafgemach' gilt als unheimlichstes Schlafzimmer Großbritanniens.

Die opulente Ausstattung mit schwarzer Wand- und Deckenvertäfelung, schweren Brokatstoffen und aufwändig gedrechseltem Mobiliar verstärkt den geheimnisvollen Eindruck, zu dem verstörende Dekorationen und grotesken Holzschnitzereien beitragen. Reiche Texturen und dunkle Farben prägen auch die textile Wandverkleidung. Elektrisches Licht ist zwar vorhanden, aber dezent und gut verborgen. Stattdessen erfolgt die Beleuchtung stilecht durch flackerndes Kerzenlicht.

In beklemmender Detailtreue entpuppt sich das Zimmer als Schlafkammer eines schottischen Knaben der Edwardianischen Zeit, samt Büchern, Spielzeug und Erinnerungsstücken. Denn wie alle andere Räume auch, hält das 'verwunschene' Zimmer eine erdachte Hintergrundgeschichte bereit, die der Übernachtung einen besonderen Reiz verleiht: Seathan Macpherson war erst sieben Jahre alt, als seine Eltern ihn 1911 tot in seinem Zimmer fanden. Jack, wie sein Rufname lautete, war ein zurückgezogenes Einzelkind und klagte oft über Lärm in der Nacht. 

Nach seinem Tod blieb der Raum zunächst unbenutzt. Als der ruhelose Geist des verstorbenen Jungen auf dem Korridor spukt, wird ein Priester beauftragt, das Kinderzimmer zu segnen und zu bewachen. Später habe das abergläubische Ehepaar den Raum abgeschlossen und mit verschiedenen heiligen Symbolen versiegelt. Die Eltern schworen, nie wieder einen Fuß hineinzusetzen. So habe sich das originale Interieur bis auf den heutigen Tag erhalten.

Wenn sich die Tür für Gäste zum ersten Mal knarrend öffnet, werden sie nicht nur von einem leicht muffigen Geruch empfangen, überall im Zimmer liegt verstreutes Spielzeug – als Hinterlassenschaft des imaginären toten Jungen! Völlig bizarr, aber wirkungsvoll. Und weil das Herrenhaus der MacPhersons laut Storyboard zwischen Aberdeen und Dundee auf einem Kliff über dem Meer liegen soll, ist auch im inszenierten Schlafzimmer das ferne Rauschen der Wellen vernehmbar. Unerklärliche Gerüche und Geräusche machen die Illusion schließlich perfekt. Wer von soviel Authentizität noch unbeeindruckt bleibt, dem ist nicht mehr zu helfen. Allen anderen steht eine Nacht mit wohldosiertem Schauder bevor.

Bei Buchung des 'Verwunschenen Schlafgemachs' steht Gästen für die Dauer ihres Aufenthalts das gesamte Haus und die zwei Gärten zur exklusiven Nutzung zur Verfügung. Für bis zu vier zusätzliche Gäste kann die Blockhaus-Unterkunft und/oder das 'Zimmer der Träume' hinzugebucht werden. Das gesamte Anwesen beherbergt maximal 6 Personen.

Weitere Informationen und Buchung über die Anbieterseite


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